Monomahlzeiten, d.h. nur ein Lebensmittel pro Mahlzeit. Mit nichts vermischen oder würzen. Hört sich schrecklich fad und eintönig an? Für die allermeisten Menschen unter uns trifft das (zunächst!) sicherlich zu, wenn sie sich vorstellen müssen, so lange an einer Süßkartoffel zu knabbern bis sie satt sind. Auch all die bunten Fotos von Gerichten im Internet, bei denen oft dutzende Lebensmittel in allen Formen und Farben den Teller zieren, erwecken den Eindruck, dass eine gesunde Ernährung nur mit vielen unterschiedlichen Lebensmitteln möglich ist.
Aber lass uns das doch einmal näher beleuchten. Vielleicht denkst du nach dem Lesen ganz anders darüber. Glaub mir, du wirst überrascht sein was Monomahlzeiten alles bewirken können! Und dass sie überhaupt nichts mit Eintönigkeit und Kargheit zu tun haben – im Gegenteil.
Ein Blick in die Vergangenheit
Stell dir kurz vor, dass du einer unserer weit entfernten Vorfahren bist und auf der Suche nach Nahrung durch eine urzeitliche Landschaft streifst, die von Steppen und Wäldern dominiert wird. Viel Auswahl hast du nicht. Fast-Food-Restaurants und Lieferdienste wird es leider erst einige tausend Jahre später geben. So hast du bereits einige Kilometer ohne Erfolg bei der Nahrungssuche hinter dich gebracht. Aber halt – was ist das? Plötzlich steigt dir ein guter Geruch in die Nase und schon beginnt dir das Wasser im Mund zusammen zu laufen. Schnurstracks machst du dich auf die Suche nach der Duftquelle und findest sie hundert Meter weiter. Eine große Bananenpalme, an der sich dicht an dicht reife Bananen drängen. Um keine Zeit zu verlieren, erklimmst du sofort die Palme. Beim 3. Versuch funktioniert es sogar und du kannst dir nun nach einiger Anstrengung die ersten reifen Bananen greifen. Was für ein unbeschreiblicher Genuss, einfach lecker! Immer mehr dieser Früchte landen in deinem Mund. Irgendwann meldet der Instinkt, dass du genug davon hast. Das heißt, die Bananen schmecken nicht mehr so gut wie zu Beginn deiner Mahlzeit. Sie werden plötzlich geschmacklich uninteressant. Nährstoffbedarf gedeckt, weiter geht´s! Also steigst du von der Palme, machst dich voller neuer Energie und befriedigt auf deinen weiteren Weg.
Nun die Preisfrage. Wärst du in dieser Situation auf die Idee gekommen, ein noch interessanteres Geschmackserlebnis schaffen zu wollen? Zunächst also ein paar Bananen zu sammeln, wieder vom Baum zu steigen und hungrig weiter nach Nahrung zu suchen, um aus den „langweiligen“ Früchten eine kombinierte Mahlzeit zu machen? Mit Grünpflanzen oder Nüssen zum Beispiel? Vermutlich nicht. Um einen entsprechenden Nussbaum zu finden, hättest du wahrscheinlich noch ein paar Kilometer weiterlaufen müssen. Ein Aufwand, der sich nicht lohnen würde. Lieber die reifen Bananen sofort essen, denkt sich in diesem Fall unser Vorfahre, und wenn man später zufällig noch an einem Nussbaum vorbeikommen sollte, kann man ja bei Bedarf nochmal naschen.

So in etwa sieht der Ablauf der Mahlzeiten bei allen Lebewesen dieser Erde aus, früher wie heute. In freier Natur findet man eben lokal meist nur ein Lebensmittel, welches bis zur Sättigung verzehrt wird. Das Verdauungssystem kann seine Enzyme an das eine Lebensmittel prima anpassen, man fühlt sich nach der Mahlzeit leicht und befriedigt. Nur uns Menschen ist es in unserer zivilisierten und modernen Welt möglich, schwer verdauliche Gemische aus über fünfzig verschiedenen Zutaten zu kreieren. Die Küche gibt´s ja ohne großen Aufwand her. Falls du die Zahl fünfzig etwas übertrieben findest, überschlage doch kurz einmal ein paar Gerichte, die du dir regelmäßig zubereitest. Vielleicht ein Thai-Curry? Das ergibt grob geschätzt:
- 5 Sorten kleingeschnittenes Gemüse,
- 10 Zutaten für die Sauce (Kokosmilch und Gewürze, wobei selbst die Kokosmilch oft schon aus mehreren Zutaten besteht),
- dazu Kräuter wie Koriander oder Petersilie um den Geschmack abzurunden,
- eine Wildreismischung mit 5 verschiedenen Sorten Reis als Beilage,
- und da man besonders gesundheitsbewusst is(s)t und noch etwas Eiweiß hinzufügen möchte, landen noch Kichererbsen, Tofu, Fisch oder Fleisch in der Sauce.
- Zu guter Letzt gibt es als Nachspeise noch einen Schokoriegel, schließlich möchte die Lust auf Süßes nach so etwas Deftigem auch befriedigt werden. Selbst dieser einfache Schokoriegel besteht heutzutage oft aus 10 Zutaten.
Versteh mich nicht falsch. Du musst ab sofort nicht immer nur ein einziges Lebensmittel bei einer Mahlzeit essen. Das mache ich auch nicht. Es kann aber besonders am Anfang einer Ernährungsumstellung sinnvoll sein, dass einige Male in der Woche so umzusetzen. Warum?
1. Mit Monomahlzeiten vermeidest du Überlastungen
Im Eingangsbeispiel hatte ich erwähnt, dass der Instinkt unserem Vorfahren anzeigt, wann der Körper genug von den Bananen hat, d.h. wann der Bedarf an Nährstoffen durch das Lebensmittel gedeckt wurde. Wie aber macht der Instinkt das? Zunächst wird es ein leichter Geschmacksumschlag sein (es schmeckt einfach nicht mehr so interessant). Wird dieses Zeichen ignoriert und das Lebensmittel weiter gegessen, kann es auch plötzlich extrem bitter schmecken oder im Mund brennen. Wie diese „Sperre“ genau aussieht, ist von Lebensmittel zu Lebensmittel unterschiedlich. Allen gemeinsam ist aber, dass der Instinkt eindeutig vor dem weiteren Verzehr warnt, weil er somit den Körper zwangsläufig mit weiteren Inhaltsstoffen überlasten würde.
Als Beispiel möchte ich hier die Ananas anführen. Falls du schon einmal eine Ananas pur gegessen hast, wirst du wissen, wovon ich rede. Sie beginnt nach einer bestimmten Menge im Mund zu brennen. Das liegt an dem in ihr enthaltenen Enzym Bromelain, welches Eiweiße aufspalten kann und dadurch unsere Mundschleimhaut angreift. Ignorierst du das Brennen und isst immer mehr von der Ananas, kannst du dir den Mund- und Rachenbereich regelrecht „verätzen“, da der Körper dem eiweißspaltenden Bromelain nichts entgegensetzen kann. Das Brennen zeigt dir also den passenden Zeitpunkt an, wann du aufhören solltest davon zu essen, damit du dich nicht mit zu viel Bromelain überlastest. Mixt du aber die Ananas mit viel Grünzeug, gibst eventuell noch Bananen für die Süße hinzu und kippst den leckeren Smoothie nun mit ein paar wenigen Schlucken hinunter, hat dein Körper nicht mehr die Möglichkeit, dir Rückmeldung zu geben, wann es denn genug ist. Zu viele Lebensmittel in viel zu kurzer Zeit. Ergebnis: du überlastest dich enorm, ohne es zu merken! Ähnliches gilt für alle Lebensmittel, auch wenn es nicht bei allen so offensichtlich abläuft.
Wenn du Lebensmittel einzeln isst, diese gut kaust und auf deine Körpersignale achtest (also nicht auf das, was gerade nebenbei im Fernseher läuft), kannst du diesem Problem aus dem Weg gehen und frühzeitig erkennen, wann dein Körper genug von diesem Lebensmittel hat. Ein sehr wichtiger Punkt, nicht nur bei der Ananas. Solltest du also in Zukunft mit Monomahlzeiten „forschen“, wirst du dich bei vielen Lebensmitteln fragen, wie du vorher nur so viel davon essen konntest. Eindeutige Signale konnte ich beispielsweise bereits bei geringen Mengen an Roter Beete (Brennen/Geschmacksverlust beim Verzehr weiterer Lebensmittel) oder Petersilie (Brennen/Schärfe) feststellen. Hier hat der Körper ziemlich schnell eine Sperre erzeugt, wenn man sie einzeln isst. Wenn ich dann an leckeren Rote-Beete-Salat mit Dressing zurückdenke oder Salate mit Unmengen an kleingeschnittener Petersilie als Dekoration, bin ich jedes Mal wieder überrascht, was man mit gemischten Mahlzeiten seinem Körper eigentlich zumutet. Ohne es zu wissen. Du glaubst es nicht? Sehr gut! Probiere es aus und teste selbst verschiedene Lebensmittel auf diese Tatsache.
2. Du vermeidest automatisch schlechte Lebensmittelkombinationen
Du hast sicher schon einmal erlebt, dass du dich nach einer Mahlzeit wie gerädert fühlst und dich am liebsten hinlegen möchtest. Eigentlich nicht der Sinn und Zweck von etwas, dass dir neue Energie für deinen weiteren Tagesablauf liefern soll. Das kann zum Beispiel nach deftigen Nudelaufläufen, Schweinebraten, Pasta Bolognese aber auch angeblich gesunden veganen Rohkostkuchen der Fall sein. Allen gemeinsam ist, dass bei diesen Mahlzeiten viele verschiedene Lebensmittel gleichzeitig gegessen werden, die sich in ihrer Verdauung gegenseitig behindern.
Aber warum behindern? Zunächst ist es so, dass jedes Lebensmittel unterschiedlich lange braucht, um verdaut zu werden. Wasserhaltige Lebensmittel wie Früchte (z.B. Melonen, Trauben, Äpfel) oder Gemüse (Tomaten, Kohlrabi, Paprika, Gurken) werden viel schneller verdaut als beispielsweise sehr konzentrierte, eiweiß- und fetthaltige Nüsse. Das heißt, erstere verlassen (einzeln gegessen) den Magen bzw. Darm bereits nach viel kürzerer Zeit. Isst du nun ein Gericht, dass sowohl Früchte als auch Nüsse beinhaltet – wie zum Beispiel ein typisch roh-veganer Kuchen aus Früchten und Nüssen – liegen alle Zutaten in deinem Magen und Darm gleichzeitig vor. Die Früchte können den Verdauungstrakt nicht verlassen, werden also nicht gleich verdaut und können zu gären anfangen. Sodbrennen, Blähungen und Magenschmerzen können die Folgen sein. Des Weiteren hat dein Körper immens viel Arbeit damit, für all die unterschiedlichen Lebensmittel gleichzeitig die passenden Enzyme herzustellen. Diese Mehrarbeit, die dein Körper nun in die Verdauung stecken muss ist es, die dich nach solchen Gerichten müde und energielos werden lässt.
Bei einfachen Monomahlzeiten hingegen kann sich dein Körper voll und ganz auf ein einziges Lebensmittel konzentrieren, die entsprechenden Enzyme bilden und es nach der Verdauung umgehend eine Station weiterschicken. Ohne, dass durch längere Wartezeiten mit anderen Stoffen ungünstige Reaktionen entstehen (z.B. die oben genannte Gärung mit allen seinen Folgen). Entsprechend hast du nach solch einer Mahlzeit (sofern du es nicht damit übertreibst und dich komplett überisst) alle Nährstoffe optimal genutzt, kein Völlegefühl und viel mehr Energie zur Verfügung.
Erneut möchte ich auf das Beispiel mit unserem Vorfahren zurückkommen. Hätte dieser zufällig nach einiger Zeit doch noch einen Nussbaum gefunden und die Nüsse gemeinsam mit Unmengen Bananen verzehrt, hätte er – überspitzt formuliert – vermutlich erst einmal einen Verdauungsschlaf benötigt und sich dadurch vermutlich von Raubtieren überraschen lassen. Diese Trägheit (im natürlichen Kampf um das Überleben sicher ein Nachteil) ist ein weiteres Indiz dafür, dass die Natur den Verzehr von gemischten Mahlzeiten nicht vorgesehen hat.
3. Monomahlzeiten sind die simpelste und schnellste Art zu essen
Gerade im heutzutage sehr stressigen (Berufs-)Alltag stellen Monomahlzeiten eine extrem zeitsparende Möglichkeit dar, sich mit Nährstoffen zu versorgen. Du musst dir nicht den Kopf darüber zerbrechen, was du heute noch kochen musst. Nicht erst 5 unterschiedliche Sorten Gemüse kleinschneiden, raspeln, hobeln, aufwendig braten, dünsten und kochen, schön anrichten (das Auge isst schließlich mit) und danach eine halbe Stunde für den Abwasch aufwenden. Du hast Hunger? Prima! Nimm dir ein Kilo Tomaten und iss sie auf, so wie sie sind. Oder fülle dir 500g Buchweizensprossen direkt vom Sprossenglas in eine Schüssel. Löffel rein, Mund auf, fertig. Auch in punkto Frische unschlagbar. Du möchtest dir für den Arbeitstag morgen eine gesunde Mittagspause vorbereiten? Kein Problem, pack dir 5 Bananen, zwei Handvoll Mandeln und eine Gurke in die Tasche. Du hast keine Zeit für die Vorbereitung investieren müssen und kannst dich morgen auf mehrere Gänge freuen. Wirklich einfach! Und solltest du nicht alle Bananen schaffen – kein Problem! Dann hast du sie nicht verarbeitet und kannst sie so wie sie sind für später aufheben. Gleiches gilt für alle anderen Lebensmittel auch.
In unserer heutigen Zeit wird ohnehin immer alles komplexer und unüberschaubarer. Baust du vermehrt Monomahlzeiten in deinen Speiseplan ein, wirst du merken wie gut es tut, zumindest diesen Bereich wieder einfacher zu gestalten. Verabschiede dich von hochkomplexen Rezepten – und das ganz ohne Verlust von Genuss!
4. Monomahlzeiten sind der Reset-Knopf für deine Geschmacksnerven
Hast du schon einmal eine zuckerfreie Zeit eingelegt? Auch wenn es nur ganz wenige Wochen waren, in denen du auf süße Speisen mehr oder weniger verzichtet hast, wirst du gemerkt haben, wie sensibel du danach auf Süße reagierst. Was du vor dieser Zuckerabstinenz als angenehm und lecker empfunden hast, ist dir danach eindeutig zu süß. Ganz ähnlich verhält es sich, wenn du plötzlich eine Zeit ohne gemischte und stark gewürzte Gerichte einlegst. Alle Illusionen verschwinden und du wirst wieder den natürlichen, ursprünglichen Geschmack von Lebensmitteln entdecken. Du wirst den Geschmack eines frischen, regionalen Kohlrabis oder gerade gepflückter Erdbeeren schätzen lernen. Nach einiger Zeit wirst du so begeistert von einigen Lebensmitteln sein, dass du dich fragen wirst wie du sie jemals mit anderen vermischen konntest. Das heißt, Monomahlzeiten beeinflussen nicht nur deinen erlebten Geschmack und dadurch den Genuss, sondern sie ändern auch deine Art und Weise über die Natur zu denken. Du wirst sie viel mehr wertschätzen, möchtest für die Lebensmittel, die sie dir schenkt, danke sagen. Du wirst Respekt und Achtung vor einer Natur entwickeln, die solche wunderbaren Lebensmittel hervorbringt.
Klingt nach einer ganzen Menge Vorteile, die es wert sind am eigenen Körper zu erfahren. Dafür gebe ich dir jetzt noch einige Tipps an die Hand, mit denen du das Beste aus diesem Prinzip herausholen kannst.
Eine Qualitätsfrage
Wir alle kennen den gemischten Beilagensalat, den wir normalerweise in Restaurants vorgesetzt bekommen. Ein paar Salatblätter, dekoriert mit Gurken- und Tomatenscheiben und ertränkt in einem Öl-Essig-Dressing. Allein durch dieses Dressing, das in der Regel jeden anderen Geschmack überdeckt, kann dir die mieseste Salat-Qualität untergejubelt werden, ohne dass du es merkst. Und glaub mir, das wird es. Das zeigt sich schon daran, dass es meistens heißt: „Was? Ein Salat ohne Dressing? Das schmeckt doch gar nicht!“ Bei dem Restaurant-Salat gehe ich durchaus konform mit dieser Aussage. Wenn man die Illusion des Dressings weglässt, bleibt oft nicht viel mehr als alte, labbrige Salatblätter. Das Problem ist, dass sich die Wenigsten wirklich gute Qualität holen und somit nicht wissen, wie gut Salat eigentlich schmecken kann. Wenn du dir regionale, saisonale und (so oft wie möglich) Bio-Ware vom Wochenmarkt besorgst, schmeckt selbst Salat richtig genial – und das ohne jegliches Dressing oder anderes Gemüse! Oder gehe Wildkräuter sammeln. Noch besser! Derart hochwertige und frische Lebensmittel enthalten noch viel mehr Nährstoffe, befriedigen deinen Körper also nicht nur in geschmacklicher, sondern auch nährstofftechnischer Hinsicht viel tiefer. Also – besorge dir die beste Qualität, die du bekommen kannst!
Die Lebensmittelauswahl

Viele Menschen, die sich zu einem großen Anteil von Monomahlzeiten ernähren, konzentrieren sich dabei oft auf Obst als „Hauptdarsteller“. Tatsächlich bestand ursprünglich die menschliche Ernährung aus großen Teilen zu Obst. Nicht nur der Umstand, dass wir uns sowohl geruchlich als auch geschmacklich davon angezogen fühlen, unterstreicht diese Tatsache. Eine reife Banane oder Mango wird sich immer gegen einen Kohlrabi durchsetzen und uns eher das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Zwei Aspekte möchte ich allerdings beleuchten, die aus meiner Sicht nicht für Obst als primäre Lebensmittelquelle sprechen.
Zum einen ist das heute in Supermärkten erhältliche Obst meist aus fernen Ländern importiert, was mehrere kleine, aber feine Veränderungen in den Eigenschaften mit sich bringt. Zunächst wird es in den Ursprungsländern unreif geerntet, bildlich gesprochen viel zu früh von der Nabelschnur getrennt. Wie ein zu früh geborenes Baby hat das unreif geerntete Obst nicht mehr die Möglichkeit, sich mit allen benötigten Nährstoffen vom Baum zu versorgen. Wenn du Obst isst, braucht der Körper zur optimalen Verstoffwechslung Mineralstoffe, die vollreif geerntetes Obst normalerweise sofort frei Haus mitliefert. Fehlen die Mineralstoffe im Obst durch vorzeitige Ernte, muss der Körper auf körpereigene Mineralstoffdepots (wie zum Beispiel die Zähne oder Knochen) zurückgreifen. Das Obst wirkt also „sauer“ auf den Körper, weil es ihm nach und nach den Mineralstoffen beraubt. Übermäßiger Obstverzehr kann deshalb Zahn- oder Knochenschäden verursachen. Des Weiteren verbringt das Obst dann tage- oder wochenlang auf Schiffen, bis es in Deutschland ankommt. In dieser Zeit verliert es nach und nach Vitamine, wird mit künstlichen Reifegasen oder Wärme behandelt und verbringt zum Schluss noch einmal ein paar Tage in den Supermarktregalen, bis es von dir ausgewählt wird. Außerdem sind die heutigen Sorten alle überzüchtet. Das heißt, Bitterstoffe oder Säuren (Instinkt sagt nach wenigen Bissen „Bäääh!“) werden zugunsten von einem höheren Fruchtzuckeranteil (Sucht bzw. „gib mir mehr davon!“) herausgezüchtet. Schließlich soll es so süß wie möglich sein. Das Problem dabei ist, du überlastest dich dabei total. Mach auch hier selbst den Test. Besorge dir eine Packung Äpfel aus dem Supermarkt und ein paar Stück vom Bauernmarkt – alte, ursprüngliche Sorten wohlgemerkt. Während du von Ersteren wahrscheinlich 6 Stück essen kannst, bis du satt bist (und enorme Mengen an Fruchtzucker dabei aufgenommen hast), werden es bei den alten, regionalen Apfelsorten maximal 2. Nichtsdestotrotz ist Obst viel wertvoller als alle verarbeiteten Produkte, wenn du vermehrt auf diesen Tipp achtest:
Verwende nur regionales und biologisches Obst, welches gerade Saison hat. Am Besten pflückst du es dir auf Streuobstwiesen selbst. Diese haben zudem den Vorteil, dass es sich oft um alte, ursprüngliche Sorten handelt. Eine interessante Seite in diesem Zusammenhang ist Mundraub, auf der du nach Streuobstwiesen in deiner Nähe suchen oder sie selbst hinzufügen kannst.
Wenn du aber auch mal Lust auf Mango, Ananas oder andere tropische Früchte hast? Dann warte entweder einfach, bis du in den entsprechenden Ursprungsländern einmal Urlaub machst (umso mehr freust du dich dann, wenn es endlich soweit ist), oder du bestellst dir hochwertige Früchte bei entsprechenden Früchteversendern, die auf den richtigen Zeitpunkt der Ernte, ursprüngliche Sorten und eine schnelle Lieferung direkt vor deine Haustüre achten. Als Beispiel wären hier Jurassic Fruit oder Fruchtlawine zu nennen.
Generell solltest du dich bei Monomahlzeiten nicht nur auf Obst konzentrieren. Hin und wieder eine Monomahlzeit aus Obst (optimalerweise als erste Mahlzeit des Tages, sprich Frühstück) wird dir nicht weiter schaden. Vor allem wenn du einen sehr bewegungsintensiven Alltag hast, werden die enthaltenen Kohlenhydrate sehr schnell wieder verbrannt. Baust du aber mehrmals täglich reine Obstmahlzeiten ein, wird das auf Dauer zu Protein- oder Mineralstoffmangel führen. Ein Großteil von uns verbringt den Tag außerdem mittlerweile sitzend in Büros. Da kann eine große Menge an Früchten schon mal das Gewicht erhöhen, weil die Kohlenhydrate nicht verbrannt werden. Probiere dich deshalb durch die ganze saisonale Palette an Lebensmitteln, die man roh essen kann! Baue vor allem jede erdenkliche Art von Gemüse und Sprossen mit ein. Sie liefern dir Mineralstoffe und Energie in Massen und du kannst so lange davon essen, bis du wirklich satt bist! Super eignen sich zum Beispiel Süßkartoffeln, Tomaten, Fenchel, Buchweizen- und Linsensprossen oder eingeweichter Nackthafer. Aber auch Eier, Fisch und Rohmilchkäse sind möglich, je nach der Verfügbarkeit bei dir vor Ort.
Solltest du nach einer Monomahlzeit feststellen, dass sie deinen Körper nicht ganz befriedigt hat und du noch etwas essen möchtest, wartest du am Besten eine Zeit lang, bis du dir das nächste Lebensmittel auswählst. Dadurch hatte das Erste bereits Zeit verdaut zu werden. Salate und Wildkräuter kannst du hingegen vor jeder Mahlzeit und ohne darauffolgende Pause vertilgen. Sie sind mit jeder Art von Lebensmittel kombinierbar, selbst untereinander lassen sie sich gut mischen.
Viel Spaß beim Ausprobieren und Kennenlernen neuer Lebensmittel.