Buchweizen ist ein ganz besonders wertvolles Lebensmittel. Ganz im Gegensatz zu seiner namentlichen Verwandtschaft, dem Weizen, ist der Buchweizen kein Getreide. Er ist ein Pseudogetreide und dadurch auch frei von Gluten und Lektinen, was ihn für viele vertäglicher macht. Gleichzeitig ist er deutlich reicher an hochwertigen Nährstoffen als die üblichen Getreidearten. Buchweizen beinhaltet wertvolle Kohlenhydrate und Mineralstoffe wie Kalium, Eisen, Kalzium, Magnesium oder Selen. Auch die Vitamine B1, B2 und E sind stark vertreten.
Dadurch ist er für alle besonders empfehlenswert, die
– ihren Blutdruck senken möchten (dafür sorgt der enthaltene Stoff Rutin)
– ihren Blutzuckerspiegel regulieren möchten (Grund: Inositol)
– gegen Krampfadern und Hämorrhoiden angehen möchten (auch dafür ist der Stoff Rutin verantwortlich, welcher die Blutgefässwände stärkt)
– ihren Cholesterinspiegel regulieren möchten (aufgrund der enthaltenenen Ballaststoffe und Lezithin)
– ihre Leber schützen wollen (das Lezithin dient den Leberzellen als Nährstoff)
– auf der Suche nach einer leicht verdaulichen und hochwertigen Proteinquelle sind (um bei dem Vergleich mit dem Weizen zu bleiben: Buchweizen liefert zwar prozentual gesehen weniger Proteine, es liegen jedoch alle acht essentiellen Aminosäuren in einem günstigeren Aminosäureprofil vor)
– ein simples, günstiges und gleichzeitig vielseitiges Lebensmittel in ihrer täglichen Ernährung einbauen möchten

Buchweizen glänzt durch seine einfache Handhabung, da er sich wie Reis kochen und verwenden lässt. Außerdem kann er als Zutat für Bratlinge verwendet oder in Form von Mehl als Hauptbestandteil von Brot oder Kräckern dienen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Dass er auch regional bei uns angebaut wird und nicht wie Reis über weite Distanzen transportiert werden muss, ist ein weiterer Pluspunkt.
Das Keimen von Buchweizen
Ein wahres Kraftpaket wird er jedoch in gekeimter Form: der Nährstoffgehalt explodiert während des Keimens, die Mineralstoffe erreichen ihre maximale Bioverfügbarkeit. Außerdem sind die Keimlinge basisch: sie schützen den Körper vor dem Übersäuern und helfen ihm dabei, den Säure-Basen-Haushalt zu regulieren. Ich kann dir nur empfehlen, das Keimen von Buchweizen einmal auszuprobieren. Es geht schnell, ist einfach, schmeckt sehr lecker und bietet viele weitere Vorteile, die ich dir in einem der nächsten Blog-Beiträge ausführlicher beschreiben werde. Gekeimten Buchweizen kannst du außerdem roh verzehren. Warum dies sinnvoll ist, habe ich hier beschrieben. Wie du Buchweizen zum Keimen bringst:
- Die Körner (beginne am besten mit ca. 250g) für ca. 15 Minuten in der doppelten Menge Wasser einweichen. Dafür kannst du entweder ein großes Glas, eine Schüssel oder natürlich ein Keimglas verwenden. Der Buchweizen wird richtig aufquellen und sein Volumen fast verdoppeln. Sei auch nicht überrascht, wenn das Wasser in dieser Zeit „schleimig“ wird, das ist normal.
- Das schleimige Wasser gießt du dann nach Ablauf von 15 Minuten ab und spülst den Buchweizen noch 1-2 Mal mit frischem Wasser.
- Dieses Spülen mit frischem Wasser wiederholst du zweimal am Tag (am Besten morgens und abends jeweils ein Mal).
- Schon nach 2-3 Tagen dürften sich lange „Schwänzchen“ gebildet haben. Dann ist der Buchweizen fertig und kann genossen werden.
Selten kommt es vor, dass der Buchweizen nicht keimen möchte. Dann beginnt er leider zu schimmeln oder zu stinken und sollte entsorgt werden. Für dich ist das ein Anzeichen dafür, dass der Buchweizen zur Haltbarmachung/Trockung zu hoch erhitzt wurde. Dadurch „lebt“ er nicht mehr und kann entsprechend auch nicht mehr keimen. Meine Erfahrung ist, wenn du eine gute und günstige Quelle von Buchweizen suchst: mit DM und Rossmann kannst du nichts falsch machen. Deren Buchweizen konnte ich bisher immer ohne Probleme zum Keimen bekommen und er ist im Vergleich mit anderen Anbietern auch sehr günstig.
Zu guter Letzt stellt sich noch die Frage, wie du Buchweizen in deine Ernährung einbauen kannst. Wie oben erwähnt, ist er sehr vielseitig und eignet sich sowohl für deftige als auch süße Gerichte.
Hier ein paar Ideen für deftige Variationen:
– Gekocht in Form eines „Risottos“, d.h. mit viel Gemüse und eventuell auch mit Tofu/Tempeh als Beilage
– Roh/gekeimt mit kleingewürfelter roher Zucchini und Bärlauch-Pesto vermengt
– Roh/gekeimt mit Oliven und Tomatenpesto vermengt (je nach Geschmack mit gewürfeltem Feta)
– Süß: Roh/gekeimt als Zugabe im Müsli
– Süß: Roh/gekeimt mit kleingeschnittener Banane und Zimt
Rezept: gekeimter Schoko – Buchweizen

Du benötigst:
- 200gr Buchweizensprossen
- 2 reife Bananen
- 1-2EL Kakaopulver
- Optional: 1Tl gemahlene Vanille
- Optional: Hanfsamen, Kokosflocken oder Kakaonibs
Zubereitung:
Die Bananen auf einer ebenen Fläche mit einer Gabel zerdrücken. Das Bananenmus in eine Schüssel geben und mit so viel Kakaopulver (und falls gewünscht Vanille) verrühren, bis die gewünschte Schoko-Intensität erreicht ist. Dann die Buchweizensprossen unterheben und genießen!
Tipp:
Auch getrocknete/gedörrte Buchweizensprossen schmecken statt den frischen einfach bombastisch. Sie geben dem Gericht eine etwas nussigere und knusprigere Note. Sie sind einfach herzustellen, wenn man ein Dörrgerät zuhause hat – die frischen Sprossen nur großzügig auf einem Dörrblech verteilen und 6-7 Stunden dörren. Lässt sich prima in größeren Mengen vorbereiten und dann entweder für dieses Gericht verwenden oder bei Bedarf mit dem Mixer zu einem super gesunden Buchweizenkeimmehl verarbeiten.